
Maria Stuart
Das Theater im Gärtnerviertel holt mit „Maria Stuart“ in der Fassung der italienischen Gegenwartsautorin Dacia Maraini die beiden großen Königinnen Elisabeth I. von England und Maria Stuart von Schottland auf die Bühne und zeigt einen der aufregendsten Konflikte der Weltgeschichte – voller Witz, Scharfsinn und Eloquenz.
Zwei Königinnen, zwei Cousinen, zwei Frauen, die ihre Macht definieren müssen als Macht gegen Männer. Und beide sind Gefangene der Herrschaft, deren Repräsentanten sie sind.
Was bei Schiller im großen historischen Zusammenhang abgehandelt wird, steht bei Maraini im Fokus: die Angriffsflächen der beiden Frauen, ihre Stärken und Schwächen.
„Maria Stuart“ ist das Porträt einer verpassten Chance: zwei Gegnerinnen in einem Krieg, der in ihrem Namen geführt wird, aber ohne ihren Willen. Zwei Frauen, die die Welt verändern wollen, von der sie abhängen. Zwei, die sich im Weg stehen: die Frauen den Königinnen, die Königinnen einander. Eine muss weichen, damit die Andere herrschen kann. Ein historischer, in der Fassung von Dacia Maraini hochaktueller Stoff.
Das Lied von Macht, Machterhalt, von Erwartungen und Zwängen, denen sich der Machthabende unterwerfen muss, um seine Position zu erhalten, kann jeder Herrschende singen, ob Mann oder Frau.
Das Stück ist eine spannende Version der „Was-Wäre-Wenn-Gedankenspiele“, denen sich selbst Historiker gern hingeben und eine fulminante Zuspitzung aktueller Machtfragen im historischen Gewand.
Es spielen:
Aline Joers und Olga Seehafer
Inszenierung Nina Lorenz
Spielort
Foyer der Mälzerei Weyermann®, Brennerstraße 17 – 19, Bamberg.
Pressestimmen
Lieber sterben als verheiratet sein
Dacia Marainis „Maria Stuart“ im Foyer Weyermann ist ein feministisch aufgeladenes Geschichtsdrama. Schwerblütig, aber grandios gespielt und intelligent inszeniert.
Nina Lorenz führt Regie in diesem Paradestück für zwei Schauspielerinnen. Und Aline Joers (Maria) wie Olga Seehafer (Elisabeth) werden den Erwartungen gerecht, mehr als gerecht. Die Joers kennt man vom E.T.A.-Hoffmann-Theater vornehmlich in leichten, komischen Rollen. Hier zeigt sie, dass sie auch das tragische Fach beherrscht. All das Herbe, Raue, Vulgäre auch der Elisabeth-Figur bündelt Seehafer aufs Trefflichste.
Ich bin eine Frau und weiß, was ich tue.
Das wussten Aline Joers, Olga Seehafer und Nina Lorenz vom Theater im Gärtnerviertel wirklich, als sie am 31.01.2018 Maria Stuart in der Version von Dacia Maraini auf die Bühne brachten. Im Foyer der Mälzerei Weyermann entfalteten sie auf engstem Raum und mit geringsten Mitteln einen Premierenabend voller Witz, Tragik und politischer Aktualität.