Die Nachfrage nach „The Purple Rose of Cairo“ von Woody Allen des Theaters im Gärtnerviertel (TiG) ist ungebrochen und so gibt es nun in diesem Jahr endlich ein Wiedersehen. Das TiG zeigt erneut die Liaison von Kino und Theater im Odeon Kino.
Theater im Kino. Kino im Theater. Sowohl der große Kinosaal wie auch der Innenhof des Odeon-Kinos als Freilichtspielort werden bespielt.
Die verträumte Cecilia, immer auf Arbeitssuche und um jeden Nebenjob bemüht, irrt von einem Job zum nächsten um ihre finanzielle Notlage aufzubessern und ihren arbeitslosen, nörgelnden Ehemann mit über Wasser zu halten. Als einzige Flucht bleibt ihr das Kino – exzessive Kinobesuche sollen ihr helfen, ihren öden Alltag zu verdrängen.
Ihr Herzensfilm ist The Purple Rose of Cairo”. Ihr großer Schwarm: der romantische Held und Abenteurer aus dem gleichnamigen Film: Tom Baxter. Eines Tages nimmt sich Tom Baxter ihrer Sehnsüchte an und entsteigt der Kinoleinwand.
In seinem 1985 gedrehten Film erschuf Woody Allen nicht nur das wundervolle Dreier-Geflecht seiner Protagonisten, sondern verbindet die Ebenen von Traum, Realität und das reale Geschäft der Traumfabrik zu einer tragikomischen Einheit.
Es spielen: Heidi Lehnert, Stephan Bach, Benjamin Bochmann, Martin Habermeyer
Auf der Kinoleinwand sind zu sehen: Benjamin Bochmann, Ursula Gumbsch, Aline Joers, Heidi Lehnert, Gerald Leiß, Werner Lorenz, Felix Pielmeier, Olga Seehafer,
Inszenierung: Nina Lorenz
Kamera/Schnitt: Klaus Barnickel
Musik: Jakob Fischer
Kostüme: Heidi Lehnert
Spieltermine
26., 27., 28., 29., 30. Juli 2022, Beginn jeweils 20 Uhr, Einlass ab 19:45 Uhr.
Siehe Termine.
Spielort
Odeon-Kino, Luitpoldstraße, Bamberg, Großer Kinosaal und Innenhof/Freilichtaufführung.
Pressestimmen
Mit der „Purple Rose of Cairo“ im Odeon-Kino hat das Theater im Gärtnerviertel sein vorläufiges Meisterstück abgeliefert. Film und reales Spiel sind genial miteinander verzahnt. Die Musik setzt der PREMIERE Komödie das i-Tüpfelchen auf.
Ja, da schau her! Dass die freie Theatertruppe unter Nina Lorenz viel kann, hat sie bewiesen und wusste man. Aber mit der aktuellen Produktion „The Purple Rose of Cairo“ nach Woody Allen in einer Fassung von Gil Mehmert hat sie sich selbst übertroffen.
Brauchte Kathrin Röggla zwei Tage zuvor noch ein hoch theoretisches Instrumentarium, um die Grenzen zwischen Realität und Fiktion abzustecken, schaffte das TiG Ähnliches ungezwungen und spielerisch – mit einer immensen handwerklichen Leistung, in jeder Beziehung. Denn die Interaktion zwischen Figuren auf der Leinwand und den realen Spielern fordert absolute Präzision von den Schauspielern, und die Filmsequenzen (Leitung ebenfalls Nina Lorenz, Kamera Klaus Barnickel) mussten in Kameraführung, Dialogen und Regie mit den Spielszenen verzahnt werden.
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Dass das enge Ambiente dann auch noch effizient und pointiert genutzt wird, dass insbesondere auch die Musikauswahl durch Jakob Fischer – meist Old-Time- bis ambitionierter Jazz – diesmal perfekt zur Inszenierung passt: Chapeau! Zwei Stunden Unterhaltung, aber es ist eine Unterhaltung nicht ohne Tiefgang.