Am Dienstag, 5. Oktober, liest Aline Joers im Rahmen der Veranstaltung „Im ‚Rückspiegel‘. Aus den Lebenserinnerungen der in Bamberg aufgewachsenen Jüdin Margot Herrmann, geb. Wassermann (1906–1999) – Lesung im Rahmen des Jubiläumsjahres „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“. Beginn ist 19 Uhr.

Die Lesung findet im Alten E-Werk, Großer Saal, Tränkgasse 4, statt.

Im Frühjahr 2020 traf bei den Museen der Stadt Bamberg ein Brief von einem Germanistikprofessor im Ruhestand ein, der ein Manuskript mit den Lebenserinnerungen einer Bambergerin zur Aufbewahrung anbot. Es waren die Erinnerungen der Margot Hermann, geborene Wassermann (1906 – 1998).

Die Museen und das Stadtarchiv Bamberg haben sich zusammengetan, um den Text (versehen mit Anmerkungen und Fotos) zu publizieren. Margot, eine Tochter von Dr. Albert und Frieda Wassermann, Enkelin von Emil Wassermann, Mitbesitzer der Bank »A. E. Wassermann«, war wegen ihres jüdischen Glaubens verfolgt und rechtzeitig nach Südafrika ausgewandert. Aus den Lebenserinnerungen geht hervor, dass die junge Margot schon im familiären Umfeld Kontakte in die ganze Welt knüpfen konnte; der bildungsbürgerliche Haushalt, in dem Kunst und Kultur eine große Rolle spielten, gab ihr ein stabiles Gerüst für das ganze Leben mit. An Bamberg dachte sie im Alter mit Wehmut, an Tage und Feste im Hain, an die Freundinnen und Schulzeit, an die vielen Verwandten und an den Dackel Bonaparte, genannt Bonerl; zurückgekehrt ist sie, die durch rechtzeitige Flucht ihr Leben rettete, nie.

Die Museen und das Stadtarchiv Bamberg wünschen sich, dass durch das geplante Buch eine Rückkehr dieser liebenswerten Frau in viele Bamberger Herzen und Bücherregale gelingt.

Dr. Regina Hanemann, Direktorin der Museen der Stadt Bamberg, und Horst Gehringer, Direktor des Stadtarchivs Bamberg, stellen das Projekt vor.

Aus dem Tagebuch liest Aline Joers.