Mit „Purple Rose of Cairo“ von Woody Allen bringt das TiG eine Verschmelzung von Kino und Theater auf die Bühne. Sowohl der große Kinosaal wie auch der Innenhof des Odeon-Kinos als Freilichtspielort werden bespielt.
Die verträumte Cecilia, immer auf Arbeitssuche und um jeden Nebenjob bemüht, irrt von einem Job zum nächsten um ihre finanzielle Notlage aufzubessern und ihren arbeitslosen, aggressiven Ehemann über Wasser zu halten. Als einzige Flucht aus ihrem tristen Alltag bleibt ihr das Kino – exzessive Kinobesuche sind ihre Rettung und ihre Oase.
Ihr Herzensfilm: “The Purple Rose of Cairo”. Ihr großer Schwarm: der romantische Held und Abenteurer aus dem gleichnamigen Film: Tom Baxter.
Eines Tages nimmt sich Tom Baxter ihrer Sehnsüchte an und entsteigt der Kinoleinwand.
Mit seiner Flucht in die Realität überrascht er nicht nur Cecilia, sondern vor allem auch die völlig konsternierten Mitspieler seiner Filmgeschichte. Um wieder Ordnung in die Handlung und das Leben zu bringen, verständigen die entsetzten Produzenten den Schauspieler Gil Shepard, der den von ihm geschaffenen Charakter wieder zur Räson bringen soll.
Als Gil Shepard dazu stößt, steht Cecilia plötzlich zwischen zwei Männern, die äußerlich zwar identisch sind, die jedoch Welten trennen.
In seinem 1985 gedrehten Film (mit Mia Farrow und Jeff Daniels in den Hauptrollen), dessen Drehbuch für einen Oscar nominiert war, erschuf Woody Allen nicht nur das wundervolle Dreier-Geflecht seiner Protagonisten, sondern verbindet die Ebenen von Traum, Realität und das reale Geschäft der Traumfabrik zu einer tragikomischen Einheit.
In seinem 1985 gedrehten Film erschuf Woody Allen nicht nur das wundervolle Dreier-Geflecht seiner Protagonisten, sondern verbindet die Ebenen von Traum, Realität und das reale Geschäft der Traumfabrik zu einer tragikomischen Einheit.
Es spielen: Heidi Lehnert, Stephan Bach, Benjamin Bochmann, Martin Habermeyer
Auf der Kinoleinwand sind zu sehen: Benjamin Bochmann, Ursula Gumbsch, Aline Joers, Heidi Lehnert, Gerald Leiß, Werner Lorenz, Felix Pielmeier, Olga Seehafer, Elena Weber
Inszenierung: Nina Lorenz
Kamera/Schnitt: Klaus Barnickel
Musik: Jakob Fischer
Kostüme: Heidi Lehnert
Spieltermine
24., 25., 26., 27., 28. Juli 2024, Beginn jeweils 20 Uhr, Einlass ab 19:45 Uhr.
Siehe Termine.
Spielort
Odeon-Kino, Luitpoldstraße, Bamberg, Großer Kinosaal und Innenhof/Freilichtaufführung.
Pressestimmen
Mit der „Purple Rose of Cairo“ im Odeon-Kino hat das Theater im Gärtnerviertel sein vorläufiges Meisterstück abgeliefert. Film und reales Spiel sind genial miteinander verzahnt. Die Musik setzt der PREMIERE Komödie das i-Tüpfelchen auf.
Ja, da schau her! Dass die freie Theatertruppe unter Nina Lorenz viel kann, hat sie bewiesen und wusste man. Aber mit der aktuellen Produktion „The Purple Rose of Cairo“ nach Woody Allen in einer Fassung von Gil Mehmert hat sie sich selbst übertroffen.
Brauchte Kathrin Röggla zwei Tage zuvor noch ein hoch theoretisches Instrumentarium, um die Grenzen zwischen Realität und Fiktion abzustecken, schaffte das TiG Ähnliches ungezwungen und spielerisch – mit einer immensen handwerklichen Leistung, in jeder Beziehung. Denn die Interaktion zwischen Figuren auf der Leinwand und den realen Spielern fordert absolute Präzision von den Schauspielern, und die Filmsequenzen (Leitung ebenfalls Nina Lorenz, Kamera Klaus Barnickel) mussten in Kameraführung, Dialogen und Regie mit den Spielszenen verzahnt werden.
…
Dass das enge Ambiente dann auch noch effizient und pointiert genutzt wird, dass insbesondere auch die Musikauswahl durch Jakob Fischer – meist Old-Time- bis ambitionierter Jazz – diesmal perfekt zur Inszenierung passt: Chapeau! Zwei Stunden Unterhaltung, aber es ist eine Unterhaltung nicht ohne Tiefgang.