Wiederaufnahme im Herbst 2019
Spieltermine vom 6. bis 13. November 2019, siehe Termine.
Die beiden Damen Abby und Martha haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, einsame Herren von ihrem „Leiden“ zu befreien. Auf makabre Weise befördern sie sie ins Jenseits. Turbulent werden die Ereignisse, als ihr Neffe Mortimer hinter ihr Geheimnis kommt. Als dann auch noch Jonathan, der zweite Neffe, samt Kompagnon und Leiche im Schlepptau, auftaucht, ist die Verwirrung komplett. Tanten und Jonathan wetteifern um die meisten Leichen, während Mortimer Schlimmeres zu verhindern versucht.
Die skurrile Kriminalgroteske um die zwei eifrigen Damen, die ohne jedes Schuldgefühl ein Dutzend Männer morden, war zu Anfang der vierziger Jahre ein Hit am New Yorker Broadway und bald darauf als Film ein Welterfolg. Joseph Kesselrings Komödie spielt nicht nur erfolgreich mit verschiedensten Genres, sie zeigt auch das angeblich so moralische und ordentliche Bürgertum am morbiden Abgrund seines Wahnwitzes.
Nichts erscheint mehr unmöglich in einer völlig aus den Fugen geratenen Welt. Wirklichkeit und Fiktion gehen durcheinander. Das Phantastische, die Anarchie und die Exzesse des Bösen überwuchern die Realität und kommen wahrhaftiger daher als eine neurotische Ordnung.
Das Stück lebt vom Kontrast zwischen bürgerlicher Behaglichkeit und blankem Grauen. Aber „Arsen und Spitzenhäubchen“ ist nicht nur ein Klassiker des schwarzen Humors. Auch über das Theater macht sich Kesselring lustig und die Realität kopiert das Theater.
„Ich gebe dem Theater noch ein, zwei Jahre“, sagt auch Tante Abby.
Turbulent und bitterböse ist dieser Klassiker der Krimikomödie, ein mörderischer Spaß.
Es spielen:
Stephan Bach, Ursula Gumbsch, Aline Joers, Felix Pielmeier, Patrick L. Schmitz, Karin M. Schneider.Inszenierung Nina Lorenz, Patrick L. Schmitz
Ausstattung Lena Kalt und Musik Jakob Fischer
Spielort
Zehnthausscheune, Brauerei Klosterbräu, Obere Mühlbrücke 3, Bamberg
Rezension
Denn dem „Theater im Gärtnerviertel“ (TiG) … gelingt eine Inszenierung (von Nina Lorenz und Patrick L. Schmitz) mit überraschenden Ideen und tollen Schauspielern, die allein schon die Gewähr dafür bieten, dass das Stück der Gefahr von Klamottenhaftigkeit und Trivialität entgeht.