Das Bett als Bühne – auf, neben, unter und um das Doppelbett herum wird gespielt. Eine Frau, zwei Männer. Ein klassischer Dreier?
Ehepartner, Liebespartner, Freund – wer hat mit wem, wann und wo geschlafen und wer wusste zu welchem Zeitpunkt davon. Ein verwirrendes Versteckspiel.
Der Zuschauer scheint die Geschichte zu kennen: Eine Frau betrügt ihren Ehemann mit seinem besten Freund. Plötzlich steht der betrogene Ehemann vor der Tür. Was bleibt zu tun? Farbe bekennen oder unter das Bett kriechen? Tragödie oder Komödie? Die Frau und Geliebte entscheidet sich für Komödie und verschwindet unter dem Bett, der Freund und Liebhaber öffnet: so weit alles normal, das Beziehungsdrama als Lustspiel könnte beginnen. Virtuos versuchen Sie sich gegenseitig zu täuschen, keiner will sich eine Blöße geben und doch versucht jeder, dem anderen die Wahrheit zu sagen und offen miteinander zu reden, tragischerweise tun sie es nicht gleichzeitig.
Der Autor Jens Roselt beherrscht die Form der Boulevardkomödie perfekt und führt sie gleichzeitig mit irrwitzigen Wendungen ad absurdum. Mit schwarzem Humor, doppelbödigen Dialogen und Pointen ziehen die Figuren vorbei am Abgrund einer erkalteten Gefühlswelt.
Eine Bettenschlacht, in der die Liebe als letzte Hoffnung bleibt.
Es spielen:
Ursula Gumbsch, Stephan Bach, Benjamin Bochmann
Regie: Nina Lorenz
Bühnenbild: Doppelbett und Umgebung des Bettengeschäftes „Betten Friedrich“
Zum Autor
Jens Roselt, geboren 1968, ist Theaterwissenschaftler und Dramatiker mit besonderem Interesse für zeitgenössisches Theater und Performancekunst. Seit 1995 arbeitet er in dramaturgischer Tätigkeit an verschiedenen Theatern Deutschlands, u.a. an der Volksbühne Berlin, am Schauspielhaus Hamburg und am Staatstheater Mainz. Er veröffentlichte zahlreiche Texte zur Theorie und Ästhetik des Theaters sowie diverse Dramen.
Spielort
„Betten Friedrich“, Luitpoldstraße, Bamberg.
Pressestimmen
Mit „Dreier“ wird ein morbides Verwirrspiel auf die Bühne gebracht.
Der Spielort für die erste Premiere des neu gegründeten Theaters im Gärtnerviertel (TiG) ist kein gewöhnliches Schauspielhaus, sondern das Geschäft „Betten Friedrich“ in der Oberen Königstraße.
… Regisseurin Nina Lorenz hat mit begrenzten Mitteln ein gut getimtes Stück inszeniert, das Lust macht auf weitere Arbeiten des TiG als ernstzunehmende Alternative zur bereits etablierten Bühne des Stadttheaters.
…Naturgemäß nicht derart renommiert wie der Namensvetter, das Münchner Theater am Gärtnerplatz. Aber durchaus mit dem Potential einer anspruchsvollen Kleinkunstbühne in Bamberg, die in der Weltkulturerbe-Stadt gleich ein ganzes Viertel bespielt.“