Medea – Königstochter, Ehefrau, Betrogene, Verlassene. Medea. Fremde. Verbannte. Zauberin. Auch Kindsmörderin.
Ein Mythos, der sich seit der Antike bis heute hält und immer wieder aufs Neue die Frage nach der Schuld aufwirft.
Geleitet von ihrer Liebe zu Jason, bestreitet Medea einen Lebens- und Leidensweg, der von Euripides, über Grillparzer, bis hin zu Christa Wolf und jüngst Simon Stone diverse Adaptionen nach sich zog, die Liebe und Heimat auf verschiedene Weisen behandelten.
Stones Adaption versetzt Medea in die Gegenwart und verzahnt die antike Tragödie mit einer realen Geschichte:
In den 1990ern setzte die amerikanische Ärztin Debora Green nach ihrer Scheidung das
Familienhaus in Brand und tötete dabei ihre drei Kinder.
Wir befinden uns in der Gegenwart. Medea heißt Anna. Jason heißt Lucas.
Anna ist nicht länger Königstochter, sondern Pharmazeutin, frisch entlassen aus einem Aufenthalt in der Psychiatrie. Zwei gemeinsame Kinder sind da, Edgar und Georg, die mit der zerbrochenen Familienwelt klarkommen müssen. Außerdem wäre da noch Lucas’ neue Freundin Clara, die nicht nur die Tochter seines Chefs Christopher, und damit Annas Ex-Chef, ist, sondern auch Potential zur besten Feindschaft an den Tag legt. Selbst Mary-Louise, die Tante vom Sozialamt, scheint mehr Fluch als Segen zu sein.
Jetzt heißt es also: Die Welt gegen Anna oder Anna gegen die Welt? Oder alle gemeinsam gegen die Kinder? Kurz davor, alles zu verlieren sieht Anna nur noch einen einzigen Ausweg.
Es spielen: Ursula Gumbsch, Rebekka Herl, Johanna Knefelkamp, Heidi Lehnert, Stephan Bach und Martin Habermeyer.
Inszenierung: Nina Lorenz
Musik: Guido Apel
Bühne und Kostüm: Chrysenda Sailmann
Spielort
Ausstellungsräume der Georg Gunreben GmbH & Co.KG, Jäckstraße 18, Bamberg.